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Senat setzt Schulbauprogramm auf hohem Niveau fort

Hamburg hat sein Schulbauprogramm auch im Jahr 2018 erfolgreich fortgesetzt. Insgesamt wurden rund 395 Millionen Euro investiert. 316 Millionen Euro flossen in Sanierung und Neubau, 79 Millionen Euro wurden für Instandhaltungsmaßnahmen aufgewendet. Von den Mitteln für Sanierung und Neubau gingen 241 Millionen Euro an Bauprojekte der allgemeinbildenden Schulen und 75 Millionen Euro an die berufsbildenden Schulen. 169 fertiggestellte Bauprojekte konnten an die Schulen übergeben werden. Seit 2011 wurden somit insgesamt rund 2,9 Milliarden Euro in den Bau, die Sanierung und die Instandhaltung der Hamburger Schulgebäude investiert.

„Hamburg kann mit Recht stolz auf sein Schulbauprogramm sein. Fast 3 Milliarden Euro haben wir seit 2011 in den Schulbau gesteckt. Damit haben wir erfolgreich auf die in den letzten acht Jahren stark gewachsene Schülerzahl reagiert. Die Schülerzahl wird in den nächsten zehn Jahren aber um weitere 25 Prozent steigen. Mit der Aussicht auf rund 45.000 Schüler mehr bis zum Jahr 2030 werden wir auch weiterhin auf den Schulbau setzen und an den gesetzlich festgeschriebenen kleinen Klassen festhalten. In den nächsten zehn Jahren werden wir deswegen in Hamburg mehr als 30 neue staatliche Schulen bauen und zudem viele Schulen sanieren, modernisieren und vergrößern. Dafür wird der Senat in den kommenden Jahren voraussichtlich mehr als vier Milliarden Euro investieren“, so Bildungssenator Ties Rabe.

Finanzsenator und SBH-Verwaltungsratsvorsitzender Dr. Andreas Dressel: „Der Schulbau in Hamburg kommt weiter mit großen Schritten voran, die Bilanz des vergangenen Jahres macht das eindrucksvoll deutlich. Wir haben seit 2011 schon viel erreicht und mit unserem Bauprogramm bundesweit Maßstäbe gesetzt, aber wir sind noch nicht fertig – wir werden unsere Anstrengungen auch in den kommenden Jahren auf hohem Niveau fortsetzen. Mit den Kolleginnen und Kollegen bei SBH und GMH haben wir dafür ein leistungsstarkes Team, um die zahlreichen Projekte weiter so erfolgreich zu realisieren. Von der deutlich verbesserten Schulinfrastruktur profitieren neben den Schülerinnen und Schülern und Lehrkräften auch die zahllosen Hamburger Vereine, die die vielen frisch sanierten Sportanlagen kostenfrei mitnutzen können. 215 Millionen Euro haben wir seit 2011 in diesem Bereich investiert, 45 Sporthallen wurden bisher saniert beziehungsweise neu gebaut. Jüngstes Beispiel ist der 5,5 Millionen Euro teure Neubau einer barrierefreien Dreifeldhalle an der Stadtteilschule Horn. Dieses Ausbauprogramm setzen wir auch in den kommenden Jahren konsequent fort: Allein bis 2022 werden weitere 57 Sporthallen in Hamburg erweitert oder neu gebaut. Mit dem neuen Nutzerbeirat Schulsportanlagen, der am 9. Mai erstmals seine Arbeit aufnimmt, stärken wir zudem den engen kommunikativen Austausch zwischen der Stadt und den Vereinen und Verbänden.“

Insgesamt hat Hamburg im vergangenen Jahr rund 395 Millionen Euro für den Neubau, die Sanierung und die Instandhaltung von Schulgebäuden eingesetzt (2017: 476 Millionen Euro). Der Rückgang basiert vor allem auf dem Auslaufen des Investitionsprogramms des privaten Schulbaudienstleisters HEOS Berufsschulen Hamburg. Dieser hatte 2012 den Auftrag für Neubau- und Sanierungsmaßnahmen an einigen Berufsbildenden Schulen erhalten, der nun nahezu abgeschlossen ist. Zudem steht die Fertigstellung einiger Großprojekte planmäßig für das Jahr 2019 an. Die Zahl der fertiggestellten Projekte bleibt in Summe aber stabil: Insgesamt wurden mit 169 fertiggestellten Bauprojekten sogar etwas mehr an die Schulen übergeben als 2017 (165 Projekte).

Bei den allgemeinbildenden Schulen wurden seit 2011 Bauprojekte in einem Gesamtwert von 2,22 Milliarden Euro realisiert. Für die beruflichen Schulen wurden im selben Zeitraum 663 Millionen Euro investiert, so dass Hamburg in den letzten acht Jahren insgesamt rund 2,9 Milliarden Euro in den Schulbau investiert hat. Bereits eingelöst hat der Senat damit auch sein Versprechen aus dem Jahr 2012, zwischen 2013 und 2018 rund zwei Milliarden Euro in den Schulbau zu investieren (Drucksache 20/5317).

„Im Baugewerbe ist der Markt nahezu gesättigt und die Nachfrage nach Handwerkerleistungen extrem hoch. Als Dienstleister für den Schulbau unternehmen wir jegliche Anstrengungen, um eine adäquate Marktakzeptanz zu erreichen. 2018 haben wir noch mehr Projekte fertiggestellt als im Vorjahr, was uns als zuverlässigen und nachhaltigen Partner im Baugeschäft auszeichnet“, so Mandy Herrmann, Geschäftsführerin von Schulbau Hamburg und GMH Gebäudemanagement Hamburg GmbH (SBH).

Dabei wurden rund 564.000 m² Gebäudefläche in einen guten bzw. sehr guten Zustand gebracht, das entspricht mehr als 7.000 neuen bzw. sanierten Wohnungen mit je 80 Quadratmetern Größe. Der durchschnittliche Gebäudezustand hat sich in diesem Zeitraum um eine Schulnote von 3,5 auf 2,9 verbessert.

Betrachtet man die Investitionen in den Hamburger Schulbau seit der Jahrtausendwende, so wurden zwischen 2000 und 2010 im Schnitt jährlich rund 155 Millionen Euro investiert. Seit 2011 wurden im Schnitt rund 360 Millionen Euro investiert. Im Vergleich zur 1. Dekade der 2000er Jahre wurden die Investitionen in den Schulbau mehr als verdoppelt. Damit wurden nicht nur der erhebliche Sanierungsstau überwunden und zahlreiche Zubauten realisiert, sondern auch die Qualität der Hamburger Schulgebäude erheblich gesteigert.

Wurden in den 1990er Jahren noch Klassenräume in der Größe zwischen 50 und 60 m² gebaut, so werden mittlerweile für jeden neuen Klassenraum 84 m² Raumfläche eingeplant. Bei der Umsetzung haben die Schulen erhebliche Mitsprachemöglichkeiten. So entscheidet die Schulgemeinschaft, wie die ermittelten Raumflächen auf verschiedene Räume aufgeteilt werden. Die meisten Schulen entscheiden sich beispielsweise dafür, Klassenräume rund 70 m² groß zu bauen und dafür für jeden Klassenraum einen weiteren Differenzierungsraum mit rund 14 m² zu bestellen.

Die verbesserte Schulbauqualität findet große Anerkennung: In jedem Jahr erhalten Schulneubauten in Hamburg Architekturpreise. Ausgezeichnet wurden beispielsweise in der Vergangenheit die Grundschulen Buckhorn und Rothenhäuser Damm, die Gymnasien Alstertal, Eppendorf und Hoheluft sowie die Stadtteilschulen Ilse-Löwenstein und Gyula Trebitsch.

245 neue Schulkantinen seit 2011
Seit 2011 wurden insgesamt 245 Schulen mit neuen Kantinen ausgestattet, damit ist das ehrgeizige Bauprogramm mit dem Ziel einer flächendeckenden Küchenversorgung auf der Zielgeraden. Allein in den Jahren 2013 und 2014 wurden 116 Kantinenbauten fertiggestellt. 2018 haben noch 13 Schulen neue Kantinen erhalten, davon sieben Grundschulen, ein Gymnasium, zwei Stadtteilschulen und drei berufsbildende Schulen. Insgesamt 40 Bauprojekte stehen in den kommenden Jahren noch aus. Eine Essensversorgung gibt es aber grundsätzlich an allen Schulen.

215 Millionen Euro für Schulsporthallen
Im Zuge des Schulbauprogramms werden auch Hamburgs Schulsporthallen ausgebaut. Zwischen 2011 und 2018 wurden rund 215 Millionen Euro in den Bau und die Sanierung der Hamburger Schulsporthallen investiert, weitere 200 Millionen Euro werden bis 2023 folgen. Insgesamt werden den Hamburgern dann rund 600 Schulsporthallen (aktuell: 564 Schulsporthallen) zur Verfügung stehen, denn: Fast alle Schulsporthallen können kostenfrei vom Vereinssport mitgenutzt werden. Der Ausbau der Schulsporthallen geht unvermindert weiter: Bis 2018 wurden insgesamt 45 Sporthallen mit 77 Feldern zu- oder ersatzgebaut. In der Zeit bis 2022 werden weitere 57 Hallen mit 81 Feldern als Zu- oder Ersatzbau entstehen. Im gleichen Zeitraum werden weitere 76 Hallen mit 90 Feldern saniert. Zudem beginnt in diesem Sommer ein Pilotprojekt, um die Mitnutzung der Schulsporthallen durch die Vereine weiter zu optimieren. Um die Kooperation und Kommunikation rund um die Nutzung von schulischen Sportanlagen weiter zu stärken, setzen die Finanz- und Sportbehörde gemeinsam mit SBH | Schulbau Hamburg einen „Nutzerbeirat Schulsportanlagen“ ein. Unter Vorsitz des Finanzsenators sowie des Sportstaatsrates bringt das Gremium Vertreterinnen und Vertreter des Hamburger Sportbundes (HSB), der Vereine, des Landessportamtes sowie der Bezirke zusammen. In den kommenden Wochen wird der neue „Nutzerbeirat Schulsportanlagen“ seine Arbeit aufnehmen und am 9. Mai das erste Mal tagen.

Die im Schulbau tätigen Dienstleister SBH und HEOS sind dabei nach dem geltenden Mieter-Vermieter-Modell verpflichtet, alle Neubau-, Sanierungs- und Bewirtschaftungsleistungen zu einem festgelegten Festpreis anzubieten. Dieses Verfahren garantiert kostenstabiles Bauen und eine hohe Planungssicherheit im Haushalt.

Dass kostenstabiles Bauen schöne Gebäude hervorbringen kann, zeigen die zahlreichen Auszeichnungen und Würdigungen, die Hamburger Schulbauten in den vergangenen Jahren erhalten haben. So wurden speziell im Jahr 2018 Neubauten an der Gyula-Trebitsch-Schule, der Grundschule Max-Eichholz-Ring und der Gelehrtenschule des Johanneums beim BDA Hamburg Architekturpreis (Bund Deutscher Architektinnen und Architekten) berücksichtigt. Die Grundinstandsetzung des Gymnasiums Alstertal sowie die Energetische Sanierung des Gymnasiums Christianeum wurden darüber hinaus beim Preis für Denkmalpflege 2018 der Patriotischen Gesellschaft gewürdigt.

Im Jahr 2018 fertiggestellte Bauprojekte (Auswahl):
• Neubau der Lessing-Stadtteilschule und Erweiterung sowie Sanierung des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums, Wilsdorf (44,9 Mio. Euro)
• Neubau der Beruflichen Schule City Nord BS28, Winterhude 31 Mio. Euro)
• Neubau für die Stadtteilschule Altrahlstedt, Rahlstedt (6,1 Mio. Euro)
• Neubau von Unterrichtsräumen für die Max-Brauer-Schule, Altona (4,5 Mio. Euro)
• Neubau für das Gymnasium Lohbrügge, Bergedorf (2. Bauabschnitt, 8,3 Mio. Euro)

Große Projekte im Bau:
• Neubau der Stadtteilschule Lurup zur sechszügigen Sekundarstufe I (fertig 2020, 37,3 Mio. Euro)
• Neubau der Stadtteilschule am See auf dem Campus Steilshoop (fertig 2019, 30 Mio. Euro)
• Neubau der Geschwister-Scholl-Stadtteilschule, Altona (fertig 2022, 38,5 Mio. Euro)
• Gesamtüberplanung mit Neubau der Stadtteilschule Richard-Linde-Weg (3. Bauabschnitt), Bergedorf (fertig 2021, 22,2 Mio. Euro)
• Neubau der Stadtteilschule Lohbrügge (3. Bauabschnitt, fertig 2020, 14 Mio. Euro)
• Neubau von Sporthalle und Klassenräumen für das Wilhelm-Gymnasium, Harvestehude (fertig 2021, 16,4 Mio. Euro)
• Neu- und Umbau der Beruflichen Schule BS 13, Wilhelmsburg (fertig 2019, 24,8 Mio. Euro)
• Neubau der Grundschule am Baakenhafen, HafenCity (fertig 2021, 20,5 Mio. Euro)
• Erweiterung der Grundschule Stübenhofer Weg, Wilhelmsburg (fertig 2020, 16,1 Mio. Euro)
• Neubau des Hauptgebäudes der Erich-Kästner-Schule, Wandsbek (fertig 2019, 13,8 Mio. Euro)